Wasserleitung entkalken: Tipps für freie Rohrleitungen

Wasserleitung entkalken
© Brebca, Adobe Stock
Die Armaturen im Bad verkalken am Perlator stark und der Wasserdruck nimmt ab? Dann sind vermutlich deine Wasserleitungen im Haus verkalkt. Keine Sorge, das ist ganz natürlich! Viele haben mit dem lästigen Kalk in den Wasserleitungen zu kämpfen. Doch es gibt einige Schritte, die du dagegen machen kannst - sei es zur Vorbeugung oder der Behandlung.
Inhaltsverzeichnis

Warum muss man Wasserleitung entkalken?

Je nach Wasserhärte gibt es geringe bis starke Kalkablagerungen in den Wasserleitungen. Das ist nicht nur unschön anzusehen, sondern dadurch verstopfen regelrecht die Rohre. Somit wird der Wasserdruck vermindert und es kommt weniger Wasser aus dem Hahn oder Dusche.

Dies kann bei längerer Nichtbeachtung zu kostspieligen Reparaturen führen.

ANZEIGE

Was kostet Wasserleitung entkalken?

Die Kosten für die Entkalkung der Wasserleitung variieren je nach der gewählten Methode. In der Regel kann man mit 200 bis 500 € rechnen. Beim Durchspülen sind es etwa 30 € pro laufenden Meter Rohr. Daher sollte die Vorbeugung im Vordergrund stehen. Durch eine Wasserleitung mit Vor-Filter lassen sich die Kalkablagerungen minimieren.

Das solltest du vor dem Entkalken beachten

Es kann sein, dass deine Wasserrohre gar nicht entkalkt werden müssen. Überprüfe daher, ob deine Armatur einen zu geringen Wasserdruck hat. Sollte nur ein Wasserhahn über zu wenig Druck verfügen, dann ist vermutlich nur die eine Armatur verkalkt. Hierfür gibt es zwei Ursachen:

  • Perlator verstopft: Der Perlator an der Armatur ist verkalkt. Drehe diesen raus und lege ihn in eine Schale mit Essig. Lasse diesen für etwa 15 Minuten entkalken. Danach sollte er wieder frei sein, wenn nicht nochmal einwirken lassen.
  • Eckventil nicht aufgedreht: Sollte der Perlator frei sein, versuche mal unter dem Waschbecken das Eckventil weiter aufzudrehen. Mit diesem Ventil wird der Wasserdruck reguliert.

Wenn überall wenig Wasserdruck vorhanden ist, dann kann das auch mehrere Ursachen haben.

  • Problem beim Wasserversorger: Frage mal bei deinen Nachbarn, ob er auch wenig Wasserdruck hat. Dann kann es sein, dass der Wasserversorger ein Problem hat. Hier solltest du einmal anrufen und das Problem schildern.
  • Ventile offen? Überprüfe bei der Wasserleitung, ob alle Ventile geöffnet sind. In der Regel ist zwischen dem zweiten und dritten Ventil ein Druckminderer mit Druckanzeige eingebaut. Überprüfe hier, wie viel Wasserdruck in den Leitungen herrscht. So kannst du den Wasserdruck im Haus erhöhen.
  • Undichte Stellen: Überprüfe die Leitung nach undichten Stellen. Kleine Lecks können auch zu einem Druckverlust führen.
  • Nur Warmwasser betroffen: Sollte beim Kaltwasser keine Druckminderung sein, sondern nur beim Warmwasser, dann liegt es am Heizmodul. Hier kann dir ein Fachmann weiterhelfen.
  • Wasserleitung verkalkt: Wenn alles passt, aber der Druck beim Trinkwasser immer noch fehlt, wird es an der Wasserleitung liegen. In den nächsten Schritten erfährst du, wie du vorgehen kannst.

Wasserleitung entkalken: Alle Möglichkeiten

1 Spülung der Leitung

Eine mechanische Reinigung der Leitung ist eine beliebte Option. Dabei wird Wasser mit hohem Druck durch die Leitungen gespült, um Kalkablagerungen zu entfernen. Dies erfordert einen Fachbetrieb, der die Rohre von Kalk befreit.

2 Chemische Entkalkung

Chemische Entkalkungsmittel sind im Handel erhältlich und können effektiv Kalkablagerungen auflösen. Diese Mittel enthalten oft Säuren, die den Kalk entfernen, ohne die Leitungen zu beschädigen. Der Fachbetrieb gibt beim Wasserzulauf das Mittel rein und pumpt es durch die Leitungen.

3 Umkehrosmosegeräte

Diese Geräte nutzen den physikalischen Prozess der Umkehrosmose, um Verunreinigungen, einschließlich Kalk, aus dem Wasser zu entfernen. Das Prinzip beruht auf einer halbdurchlässigen Membran, die nur Wassermoleküle durchlässt und dabei Mineralien und Schadstoffe zurückhält. Durch diesen Vorgang wird nicht nur der lästige Kalk eliminiert, sondern auch andere unerwünschte Substanzen.

4 Dosieranlagen

Dosieranlagen sind fortschrittliche Systeme, die auf die präzise Dosierung von Entkalkungsmitteln wie Phosphat und/oder Silikat setzen. Diese chemischen Substanzen spielen eine Schlüsselrolle bei der Verhinderung von Kalkablagerungen in Wasserleitungen. Phosphat hat die Fähigkeit, Calciumionen zu binden und somit die Bildung von Kalkablagerungen zu reduzieren. Silikat wiederum bildet mit Calcium Verbindungen, die sich nicht leicht ablagern.

Wie oft muss man die Wasserleitung vom Kalk befreien?

Die Häufigkeit der Entkalkung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Härte des Wassers in deiner Region und deinen vorbeugenden Maßnahmen. Im Allgemeinen sollte eine Wasserleitung einmal alle zwei Jahre vom Fachmann angeschaut werden. Eine regelmäßige Überprüfung kann helfen, größere Verkalkungen zu verhindern.

ANZEIGE

Unser Fazit

Die Entkalkung deiner Wasserleitung mag zwar zunächst nach einer lästigen Aufgabe klingen, aber sie ist entscheidend, um die optimale Leistung zu gewährleisten. Mit den richtigen Tipps kannst du Kalk langfristig entfernen und ohne Probleme Leitungswasser zapfen.

Beitrag teilen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert